Man kann Grevet als Spiel verstehen. Daher gelten während der Distanzradfahrten eine Reihe von Spielregeln.

Spiele sind immer umrahmt durch Grenzen der Zeit und des Raums. Auch bei Grevet müsst Ihr Euch auch an eine Strecke und einen Zeitrahmen halten. In diesem festen Rahmen ist jedoch Ungewissheit angelegt, Verlauf und Ausgang des Spiels sind offen. Ein Spiel bietet Überraschungen. Man kann die Herausforderungen des Grevets mit Begriffen aus der Theorie des Spiels als agộn (fairer Wettkampf), alea (Auslieferung an den Zufall), mimicry (Hineinschlüpfen in eine Rolle) und ilinx (Erfahrung von Rausch durch Ermüdung) beschreiben.

1. Eigene Verantwortung

Alle Teilnehmer*innen fahren auf eigene Verantwortung. Im Falle eines Schadens an sich selbst (z.B.: Sturz), Material oder Dritten haften alle Teilnehmer:innen für sich als handelnde Person selbst. Alle Teilnehmer:innen müssen haftpflichtversichert sein, sei es über einen Verband oder durch eigene, private Versicherung. Alle Teilnehmenden sind auch selbst für den Abschluss einer fallgerechten Kranken-, Unfall oder Auslandskrankenversicherung zuständig, sowie einer Rückhohlversicherung, bzw. sollte bei ihrer bestehenden Versicherung die enthaltenen Leistungen erfragen.

2. Eigene Muskelkraft

Die gesamte Strecke muss mit eigener Muskelkraft gefahren werden und es sind lediglich unmotorisierte Fahrräder zugelassen.

3. Selbstversorger

Alle Teilnehmer:innen müssen sich auf der gesamten Strecke selbst versorgen und dürfen keine Hilfe von externen Begleitfahrzeugen oder externen Betreuern erhalten.

Es darf Hilfe an offiziellen Grevet-Checkpoints durch unser Team angenommen werden, da diese Hilfeleistungen allen Teilnehmenden gleichermaßen zur Verfügung stehen.

Selbstverständlich können feste Unterkünfte (Hotels, Pensionen etc., die grundsätzlich allgemein verfügbar sind) gebucht werden, niemand muss draußen schlafen. Die Buchung darf jedoch nicht vorab erfolgen.

Hilfe durch andere Teilnehmer:innen ist in Notsituationen allerdings erlaubt und geboten. Dazu zählen z.B. Stürze oder Hilfe bei medizinischen Notfällen, oder schwerwiegenden Defekten wie z.B. Speichenriss (z.B. Reifendefekt oder falsch justierte Schaltung gehört nicht dazu).

4. Helmpflicht

Es herrscht Helmpflicht. Ohne Ausnahmen.

5. StVO

Während der gesamten Veranstaltung ist die StVO zu befolgen, sofern man sich auf Straßenabschnitten befindet. Ausschilderungen sind zu beachten, wie auch die Benutzungspflicht von gekennzeichneten Radwegen.

6. Licht

Eine funktionierende Lichtanlage ist stets mitzuführen. Bei Nachtfahrten muss diese stets eingeschaltet sein. Das Mitführen einer zweiten Lichtquelle wird empfohlen, sowie das Tragen von Kleidung mit Reflektoren.

7. Rücksicht

Abseits der Straße ist ebenfalls auf andere Wegnutzer*innen Rücksicht zu nehmen!

8. Startgebühr und Rücktritt

Der Start ist nur nach Anmeldung und Bezahlung der Antrittsgebühr möglich. Eine Rückerstattung ist nach der Anmeldung nicht mehr möglich. Der Veranstalter ist dazu berechtigt, einzelne Events aufgrund von höheren Mächten abzusagen (z.Bsp.: Unwetter, neuen Vorschriften, etc.). Sofern möglich, wird ein Nachholtermin zur Durchführung der Tour angeboten.

9. Streckennachweis

An den Checkpoints sind Fotos mit Fahrrad und/oder Fahrer:in zu machen, die anschließend mit einem Streckennachweis (.gpx Datei per Upload-Link) zugesendet werden. Zusätzlich kann unser Livetracking genutzt werden.

10. Gesammelter oder verteilter Start

Sofern es die Corona-Lage erlaubt, starten wir gemeinsam und bleiben mindestens auf den ersten 20 Kilometern zusammen. Anschließend kann man sich in einzelne Geschwindigkeitsgruppen nach Bedarf auflösen. Falls die Corona-Lage keinen gemeinsamen Start erlaubt, gibt es einen verteilten Start.


11. Leave no traces

Eigentlich sollte es ein ’no-brainer‘ sein, trotzdem der Hinweis: Hinterlasse keinen Müll während deines Abenteuers und respektiere die Natur in der du dich bewegst! Die Landschaften bleiben nur so schön, wenn wir darauf achten wie wir uns darin bewegen. Es gibt keine Kolonne, die hinter euch herfährt und den Müll einsammelt. Ein nächster Papierkorb kommt bestimmt.


12. Kein Feuer

Aufgrund des erhöhten Waldbrandrisikos ist es strengstens untersagt, entlang der Strecke Feuer zu entfachen. Diese Maßnahme dient nicht nur dem Schutz der Umwelt, sondern auch Eurer eigenen Sicherheit sowie der Sicherheit anderer. Trockene Vegetation und hohe Temperaturen können dazu führen, dass Brände schnell außer Kontrolle geraten.

13. Respekt gegenüber Naturschutzgebieten


Es ist uns wichtig, dass Ihr die vielen Naturschutzgebiete entlang der Strecke respektiert und keinerlei Eingriffe vornehmt, die die empfindliche Natur beeinträchtigen könnten. Bitte bleibt auf den ausgewiesenen Wegen, vermeidet das Betreten von geschützten Flächen und achtet darauf, keine Pflanzen oder Tiere zu stören.

Der Schutz der Natur ist eine gemeinsame Verantwortung aller Teilnehmenden. Durch respektvolles Verhalten können wir sicherstellen, dass auch kommende Generationen die Schönheit und Vielfalt der Natur in dieser Region erleben können.


14. Wildes Campieren

Während es in Deutschland je nach Bundesland eher weniger ein Problem darstellt kurzzeitig zu biwakieren, so sieht das in Österreich leider anders aus. Besonders das Bundesland Tirol hat sehr strenge Richtlinien, was das angeht und duldet es nicht. Eigene Erfahrungen zeigen, dass man hier besser auf offizielle Möglichkeiten ausweicht. In der Schweiz ist Ausruhen in Notfallbiwaks grundsätzlich erlaubt, allerdings nicht in Naturschutzgebieten und genau dort führt Dich der München-Mailand-Track aber entlang. Versuche es daher zu vermeiden. Gute Informationen gibt es hier: https://www.sac-cas.ch/de/umwelt/bergsport-und-umwelt/campieren-und-biwakieren/

15. Ausschlusserklärung

Zuwiderhandlungen können zum Ausschluss führen.

Mit dem Start erkennen alle Teilnehmer:innen die vorliegenden Regeln an.